Zum besseren Verständnis einige Kurzbeschreibungen anderer Kampfkunstrichtungen
Jiu Jitsu
Jiu-Jitsu ist eine der ältesten Kampfsportarten Japans, die seit ca. 100 Jahren auch in Europa unterrichtet wird. Diese Selbstverteidigungskunst, die unter anderem auch während der polizeilichen Ausbildung gelehrt wird, zielt in erster Linie darauf ab, alle denkbaren Angriffe abzuwehren. Dabei werden die erlernten Verteidigungstechniken instinktiv und situationsbedingt möglichst so eingesetzt, dass man die Kontrolle über den Angreifer erlangt, ohne diesen ernsthaft zu verletzen. Technisch betrachtet ist Jiu-Jitsu ein System von Griffen und Schlägen mit den Verhaltensgrundsätzen des Siegens durch Nachgeben und der Maximierung der Wirkung bei Minimierung der aufgewandten Kraft. Immer mehr Frauen erlernen Jiu-Jitsu, um sich im Ernstfall verteidigen zu können.
Judo
Als Gründer des modernen Judo wird der 1860 geborene Kano Jigoro bezeichnet. Er verfolgte das Ziel, eine Harmonie von Körper und Geist zu erreichen. Als Basis nutzte er seine Kenntnisse aus dem Jiu-Jitsu. Mittlerweile gehört Judo in der westlichen Welt zu den bekanntesten asiatischen Kampfsportarten und ist bereits seit 1964 olympisch. Judo heißt soviel wie sanfter Weg, was bereits andeutet, dass es sich hierbei um eine der ungefährlicheren Kampfsportarten handelt, die der Kräftigung und Konzentration des Kämpfenden selbst dient.
Karate
Bei dieser Kampfsportart gibt es zahlreiche Stilrichtungen, da viele Karatemeister aus Japan dem Sport ihren eigenen Stempel aufdrücken wollten. Entstanden ist Karate im 16. Jahrhundert, als die Chinesen die japanische Insel Okinawa besetzten und den Einwohnern jeglichen Besitz von Waffen untersagten. Diese erfanden daraufhin Karate, bei dem Arme und Beine gezielt auf die lebensgefährlichen Körperstellen des Gegners angesetzt werden. Karate ist nicht eine reine Selbstverteidigungskunst. Auch Angriffe werden bei dieser Kampftechnik einstudiert. Es gilt, die geistige und körperliche Kraft auf ein Ziel zu fixieren. Dabei werden Kräfte freigesetzt, über die man unter normalen Umständen nicht verfügt. So können beispielsweise geübte Karateschüler mit Selbstbeherrschung und Konzentration durch gezielte Faust- oder Fußstöße Bretter, Ziegelsteine oder ähnliche Gegenstände entzweien.
Taekwondo
Wie es der Name bereits andeutet (frei übersetzt =>Tae: treten mit Füßen; Kwon: schlagen mit Händen;
Do: Weg / geistige Kraft), geht es bei dieser Kampfsportart um die Koordination von Kopf und Körper.
Beim Taekwondo, auch koreanisches Karate genannt, werden äußerst harte Handkantenschläge sowie Fußtritte eingesetzt. Hohe Aufmerksamkeit sowie Schutzwesten werden empfohlen, um Verletzungen vorzubeugen.
Aikido
Bei der japanischen Kampfkunst Aikido spielt die Körperkraft eine untergeordnete Rolle und ist somit eine Selbstverteidigungsform, die für Männer und Frauen gleichermaßen geeignet ist. Dabei geht es vorwiegend darum, die Kraft des Angreifers in eine Hebel- und Wurftechnik umzuwandeln, die auf den Kontrahenten zurückgeführt wird. Ziel von Aikido ist, sich von Ängsten und Aggressionen zu befreien, sowie das ganzheitliche Denken und Handeln zu fördern.
Taiji
Zweifelsfrei zu den "ruhigeren" Sportarten zählen die vom chinesischen Kung Fu abgeleiteten Techniken des Taiji, Wushu und Qigong. Während Wushu, das nach der "DAO-Methode" gelehrt wird, und Qigong sich eher auf die mentale Ebene (Yin Yang, Dao-Philosophie, Chinesische Medizin und Massage) beschränken, wurde Taiji als subtile Kampfkunst zum Schutz gegen Feinde von außen, wie auch zur Stärkung und Gesundung des eigenen Selbst nach innen entwickelt. Im Westen oft auch als Schattenboxen bezeichnet, wird Taiji heute weniger zur Selbstverteidigung, sondern mehr als meditative Bewegung zur ganzheitlichen Erfahrung von Körper und Geist geübt.